BMCreativity – Das Vorgehensmodell

Work in progress!

Einen idealtypsichen Prozess bzw. ein allgemein gültiges Vorgehensmodell zur Erstellung von Business Models wird man in der Praxis wohl nicht zwingend antreffen. Um die Arbeit mit dem BMCreativity Business Model-Framework zu vereinfachen, wird auf dieser Seite ein Vorgehensmodell kurz und knapp vorgestellt, das als Orientierung dienen kann. Der Weg ist nicht zwingend vorgeschrieben und je nach Vorarbeit ist auch ein Quereinstieg möglich.

Das Vorgehensmodell kann in vier Phasen unterteilt werden:

  1. Die Ideation-Phase dient der groben Ausformulierung der Idee und einer ersten Überprüfung in Richtung Kundenbedürfnis und Erfolgswahrscheinlichkeit
  2. Die Creation-Phase erstreckt sich über zwei Aspekte, die Entwicklung des Kundennutzens, der wiederum über schlanke, smarte Tests am Markt erprobt wird, sowie die Definition der Position, die gegenüber dem Wettbewerb eingenommen werden soll. Output dieser Phase sind ein oder mehrere ausformulierte Nutzen- und Wertversprechen, Kundensegmente und Positionierungsstrategien gegenüber dem Wettbewerb. Es geht darum, wie ein Wert geschaffen und wie eine damit einhergehende Wettbewerbsposition im Markt verteidigt werden kann.
  3. In der Structure-Phase werden – ausgehend vom Output der vorhergehenden Phase – die (vorläufige) Vision und Mission des Business Models definiert. Darauf hin wird die eigentliche Konfiguration des Geschäftsmodells vorgenommen, indem ausgehend von evaluierten Erfolgsfaktoren Schlüsselaktivitäten sowie Schlüssel-Partnerschaften definiert und Schlüsselressourcen abgebildet werden. Über die Formulierung einer markt- und ressourcenorientierten Strategie – im Abgleich mit den Positionierungsstrategien aus der Creation-Phase – wird hinterfragt, ob alle bisherigen Maßnahmen zur vorher ausformulierten Vision und Mission passen. Spätestens hier können Vision und Mission auch manifestiert werden. Falls nicht, gilt es die bisherige Konfiguration noch einmal zu hinterfragen. Falls eine Übereinstimmung existiert, wird die Konfiguration mit den Erlösmodellen und der Kostenstruktur abgeschlossen. Liegt ein existierendes Geschäftsmodell im Fokus der Betrachtung, empfielt es sich, zu Beginn zu hinterfragen, ob das bestehende Business Model zu Wettbewerbsvorteilen führt oder nicht. Falls nicht, kann entweder bei der Konfiguration oder früher, beim Produkt angestzt werden.
  4. Die Realization-Phase widmet sich hier nur der Frage hinsichtlich Finanzierung der Idee. Weiterhin beinhaltet sie natürlich noch Machbarkeitsstudien und detaillierte Anforerungen, bpsw. an Softwarekomponenten, Kern- und Supportprozesse, Mitarbeiter, etc., was in diesem Fall aber nicht Gegenstand dieses Vorgehensmodells ist. Ziel des Vorgehensmodells ist im Grunde die Erstellung eines Business Models, streng genommen kann diese, vierte Phase auch losgelöst davon betrachtet werden.

Sowohl die Ideation-Phase als auch die Creation-Phase widmen sich primär Fragestellungen auf strategischer Ebene. Die Structuring-Phase stellt den Übergang von der strategischen Ebene zur taktischen Ebene dar. Die Realization Phase nimmt bereits wichtige Aspekte der operativen Ebene in das Blickfeld und wird durch die vorhergehenden Phasen geprägt.

Auch wenn das Vorgehensmodell komplex aussieht, stellt es meiner Ansicht nach eine Abfolge notwendiger Schritte dar, die behandelt werden sollten, wenn in einem komplexen bzw. dynamischen Umfeld Produkte oder Geschäftsmodelle entwickelt werden sollen. Bei der Realisierung können natürlich individuell Schwerpunkte festgelegt werden und in der konkreten Herangehensweise empfehle ich nach dem Effectuation- bzw. Creaction-Ansatz vorzugehen (siehe hier).

 

Prozess_V6

 

 

Ich wünsche viel Spaß beim Adaptieren bzw. Testen des Vorgehensmodells oder Teilen davon.